100. Schultag
Es ist 7:35 Uhr am 8. März 2022 in der Ganerbenschule Bönnigheim. Alle Schülerinnen und Schüler strömen in die beiden Schulgebäude. Auch die Erstklässler fließen in diesem Strom mit. Ein Schüler der Klasse 1c kommt gerade pünktlich noch angerannt, eine Schülerin vergisst in diesem morgentlichen Trubel ihren Schulranzen an der Garderobe. Ein anderer Schüler bittet die Lehrerin seine offenen Schuhe zu binden. Die Erstklässler sind schon gut im Schulalltag angekommen – eben noch mit ein paar kleinen Anlaufsschwierigkeiten.
Nun haben alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 1c ihren Platz gefunden und sich schnell noch tuschelnd mit dem Sitznachbarn für die Pause verabredet oder erzählt, was sie auf dem Schulweg Spannendes erlebt haben. Die Klangschale ertönt. Die Gespräche werden eingestellt. Sie wissen genau, das bedeutet leise sein, zuhören und die Arme zu einer Brezel zu formen. Die Klassenlehrerin überrascht die Klasse damit, dass heute ihr 100. Schultag ist. 100 Tage sollen die Erstklässler schon in der Schule sein? Als sie dies hören, schauen sie sich ungläubig an. 100 Tage schon? 100 – das ist doch so eine große Zahl. Ein heftiges Gemurmel und Lachen bricht im Klassenzimmer aus.
Anlässlich des 100. Schultages arbeitet die Klasse 1c an einer besonderen Stationsarbeit, die die Zahl 100 thematisiert. An der ersten Station sollen sich die Schülerinnen und Schüler überlegen, wovon sie 100 Stück essen könnten. Wenig überraschend ist die häufigste Antwort: Eis. Weitere Antworten hierzu sind auch Gummibärchen und Schokolade. Ein Schüler entscheidet sich allerdings auch dazu, lieber 100 Sauerampferblätter zu essen. Für die zweite Station soll überlegt werden, was die Schülerinnen und Schüler sich am liebsten für 100 Euro kaufen würden. Folgende Antworten werden genannt: Spielzeuge, Kleidung, einen Hund und auch viele Geschwister. Die dritte Station bringt viele Schülerinnen und Schüler zum Lachen. Sie sollen sich selbst mit 100 Jahren malen. „Ich soll mich also als Opa malen?“, war nur eine ungläubige Nachfrage der Erstklässler. Mit 100 Jahren sehen sich die meisten Kinder mit grauen Haaren. Allerdings ist keine Spur von Falten zu sehen und alle sind sehr gut gelaunt. Die letzte Station besteht aus einem gemeinschaftlichen Projekt. Wir schreiben alle zusammen 100 lautgetreue Wörter mit denen uns bisher bekannten Buchstaben auf. Im Herbst sind wir mit einfachen Wörtern wie „Oma“ und „Mama“ gestartet. Heute können die Schüler schon das Wort Schokolade schreiben.
Zum Abschluss dieses besonderen Schultages dürfen die Schüler eine Medaille gestalten. 100 Tage Schulkind – das ist schon etwas Tolles!